Nachbericht: DiverseCity Dortmund Barcamp 2025

Image
Das Orga-Team und die Expert*innen (v.l.n.r.: Dr. Claudia Keidies, Cathérine Ngoli, Maria Tillessen, Dr. Max Appenroth, Mareike Kauffeld, Georgine Kellermann, Thomas Dietrich, Volker Borchers, Laura Kanthak)
Das Orga-Team und die Expert*innen (v.l.n.r.: Dr. Claudia Keidies, Cathérine Ngoli, Maria Tillessen, Dr. Max Appenroth, Mareike Kauffeld, Georgine Kellermann, Thomas Dietrich, Volker Borchers, Laura Kanthak) Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
v.l.n.r.: Georgine Kellermann und Mareike Kauffeld
v.l.n.r.: Georgine Kellermann und Mareike Kauffeld Sarah Rauch
Image
v.l.n.r.: Laura Kanthak und Georgine Kellermann
v.l.n.r.: Laura Kanthak und Georgine Kellermann Sarah Rauch
Image
Friedrich-Wilhelm Corzilius
Friedrich-Wilhelm Corzilius Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
Stefan Katt
Stefan Katt Sarah Rauch
Image
Dr. Max Appenroth
Dr. Max Appenroth Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
Cathérine Ngoli
Cathérine Ngoli Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
Dr. Claudia Keidies
Dr. Claudia Keidies Sarah Rauch
Image
DiverseCity Dortmund
DiverseCity Dortmund Sarah Rauch
Image
Führung durch die Ausstellung  "Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe"
Führung durch die Ausstellung "Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe" Sarah Rauch

Am 3. Juli 2025 fand im LWL-Museum Zeche Zollern das DiverseCity Dortmund Barcamp unter dem Motto „Generationen im Dialog – Gemeinsam Lernen, Arbeiten und Wachsen“ statt. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und bot eine inspirierende Plattform für den generationenübergreifenden Austausch zu Vielfalt, Inklusion und zukunftsfähiger Arbeitskultur.

Insgesamt nahmen 92 Personen an der Veranstaltung teil. Die Teilnehmenden kamen aus lokalen sowie überregionalen Unternehmen, Verbänden, Netzwerken (insbesondere Frauennetzwerken) sowie aus verschiedenen Bereichen des Arbeitsmarkts. Diese vielfältige Zusammensetzung spiegelte das zentrale Anliegen der Veranstaltung wider: den Dialog zwischen unterschiedlichen Perspektiven zu fördern und voneinander zu lernen.

Vielfalt als Zukunftsstrategie

Im Zentrum der Veranstaltung standen die Themen Vielfalt und soziale Nachhaltigkeit. In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend gefordert sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, wurde deutlich: Diversität ist kein „Nice-to-have“, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Besonders im Hinblick auf die neue EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wurde betont, wie wichtig es ist, soziale Nachhaltigkeit messbar und sichtbar zu machen. Unternehmen müssen künftig nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig handeln – und darüber transparent berichten.

Generationenvielfalt als Chance

Ein weiterer Fokus lag auf der Generationenvielfalt in der Arbeitswelt. Unterschiedliche Altersgruppen bringen verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen mit. Doch wie können Organisationen die Vorteile dieser Teams optimal nutzen?

Die Antwort wurde in zahlreichen Sessions und Diskussionen deutlich: Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses, durch generationenübergreifendes Mentoring und durch eine Führungskultur, die Vielfalt wertschätzt und integriert.

Führungskräfte als Schlüsselakteure

Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie gestalten die Unternehmenskultur aktiv mit und sind entscheidend dafür, ob Diversität gelebt oder nur behauptet wird. In den Sessions wurde diskutiert, wie Führungskräfte gezielt geschult und sensibilisiert werden können, um ein inklusives und leistungsfähiges Arbeitsumfeld zu schaffen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Frage: Wie können wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das speziell die Bedürfnisse von weiblichen Fachkräften berücksichtigt? Die Antwort: durch flexible Arbeitsmodelle, transparente Karrierewege, gezielte Förderung und eine Unternehmenskultur, die Lebensrealitäten anerkennt – unabhängig vom Alter oder Geschlecht.

Inspirierende Impulse und lebendiger Austausch

Die Keynotes von Dr. Max Appenroth und Catherine Ngoli setzten starke inhaltliche Impulse:

Dr. Max Appenroth begeisterte mit dem Vortrag „Erfolgsfaktor Mensch: Warum gerechtere Chancen Unternehmen zukunftssicher machen“. Mit fundiertem Wissen und persönlicher Perspektive zeigte er eindrucksvoll, wie soziale Nachhaltigkeit und gerechte Teilhabe zentrale Bausteine für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind.

Catherine Ngoli sprach über „Generationendialog als Erfolgsfaktor für eine bedarfsorientierte Arbeitskultur“ und vermittelte praxisnahe Impulse für eine inklusive Organisationsentwicklung. Besonders betonte sie die Rolle von Führung als Schlüssel zur Gestaltung einer vielfältigen und lernenden Unternehmenskultur.

Barcamp-Sessions: Austausch auf Augenhöhe

In den Barcamp-Sessions wurde deutlich, wie vielfältig und zugleich eng miteinander verwoben die Herausforderungen und Chancen rund um Diversität in der Arbeitswelt sind. Die Diskussionen drehten sich unter anderem um die Förderung einer diskriminierungsfreien Arbeitskultur, in der alle Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sexueller Identität respektiert und einbezogen werden. Dabei wurde auch die Bedeutung von Unconscious Bias hervorgehoben – also unbewussten Vorurteilen, die Entscheidungen und zwischenmenschliche Dynamiken im Arbeitsalltag beeinflussen können. Diese zu erkennen und aktiv zu hinterfragen, wurde als zentrale Voraussetzung für echte Chancengleichheit benannt.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Altersdiversität und dem Dialog zwischen den Generationen. Unterschiedliche Lebensphasen bringen unterschiedliche Perspektiven, Kompetenzen und Bedürfnisse mit sich – wenn diese bewusst zusammengeführt werden, entsteht ein enormes Innovationspotenzial. Auch mentale Gesundheit wurde als zunehmend relevantes Thema erkannt, das eng mit einer wertschätzenden und inklusiven Unternehmenskultur verknüpft ist.

Die Teilnehmenden diskutierten zudem, wie Diversität in der Führung konkret gelebt werden kann – etwa durch gendergerechte Sprache, welche die Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen erhöht und ein inklusives Miteinander sprachlich verankert. Besonders im Fokus stand auch die Frage, wie Vielfalt im Kultur- und Arbeitsraum gestaltet werden kann, um kreative, produktive und gerechte Arbeitsumgebungen zu schaffen.

Ein inspirierender Austausch entstand rund um Role Models und Mentoring in der IT, insbesondere als strategischer Diversity-Faktor zur Förderung von weiblichen Fach- und Führungskräften. Hier wurde deutlich, wie wichtig gezielte Vorbilder und unterstützende Netzwerke sind, um strukturelle Barrieren abzubauen und nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen.

Die Ergebnisse dieser vielfältigen Sessions wurden von Dr. Claudia Keidies von der Wirtschaftsförderung Dortmund übersichtlich und auf den Punkt zusammengefasst – ein wertvoller Beitrag, um die Erkenntnisse des Tages greifbar und nachhaltig nutzbar zu machen.

Moderation und Organisation

Wie bereits im Vorjahr führte Georgine Kellermann mit viel Empathie, Humor und klarem Blick durch den Tag. Ihre Moderation war erneut eine große Bereicherung und trug maßgeblich zur positiven Atmosphäre bei.

Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet (Competentia)/die Wirtschaftsförderung Dortmund dankt dem Berufsverband VK e.V. für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Wirtschaftsweibern e.V. für die wertvolle Unterstützung.

Abschluss mit kulturellem Blick

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte eine ausgewählte Gruppe der Teilnehmenden die Möglichkeit, an einer kurzen Führung durch die aktuelle Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ im LWL-Museum Zeche Zollern teilzunehmen. Die Führung bot einen spannenden Perspektivwechsel und regte zum Nachdenken über historische Kontinuitäten und gesellschaftliche Verantwortung an. Besonders interessant war dabei die Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau im Kolonialismus, die in der Ausstellung eindrucksvoll beleuchtet wurde – sowohl in Bezug auf koloniale Machtverhältnisse als auch auf weibliche Handlungsspielräume und Widerstand.

Fazit

Das DiverseCity Barcamp 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Vielfalt, soziale Nachhaltigkeit und generationenübergreifende Zusammenarbeit keine abstrakten Konzepte sind, sondern konkrete Handlungsfelder mit großem Potenzial. Die Veranstalterinnen Laura Kanthak und Mareike Kauffeld sind sich einig: “Die Veranstaltung war ein Ort des Lernens, der Begegnung und der Inspiration – und ein starkes Signal für eine inklusive und zukunftsfähige Arbeitswelt in Dortmund.”

#DiverseCityDortmund2025 #Dortmund #Diversity

Autor*in
Laura Kanthak